Präsentation zum 1. Geburtstag von Joiz.TV: Live-Show mit Rapper im Studio, Joiz TROPHY, Red Button Konzept, M-Bugdet WG, Tschutter von 20 Minuten und Coming soon: Love.
Alexander Mazzara, CEO Joiz.TV über neue Interaktionsformate
Die Zielgruppe von Joiz.TV ist 15 – 35 jährig und übt sich in „Social TV»: Während der TV-Sendung werden Chat-Nachrichten eingeblendet, auf die der Moderator reagiert. Im Web und auf Facebook, Twitter und Google+ wird online reagiert.

Interessantes Beispiel für eine Gamification, die spielerische Belohnung von Interaktion: Die joiz TROPHY läuft über eine Facebook-Registration, Likes, Shares, Kommentaren oder Chat. Für jede Interaktion kriegt der User Punkte und für 100 Punkte kann man einen Song bei iTunes oder Xbox herunterladen oder Tickets für Open Air Festivals einlösen (7’500 Punkte). Die Community wird also für ihre potentiell viralen Interaktionen belohnt.
Red Button: Im Juni wird auf einer App und im Web ein „Red Button» angeboten. Dieser ist mit dem Social Media Profil der Nutzer verknüpft und ermöglicht dadurch neue Interaktionsformen: Klickt man während einer Kochsendung, erhält man das Rezept umgehend per E-Mail zugesandt. Klickt man während einem Gewinnspiel, nimmt man entsprechend an der Verlosung teil.
Die Nutzerdaten inklusive Standort sind bekannt und können für statistische Auswertungen genutzt werden. Joiz braucht nicht mehr eine E-Mail am TV einzublenden, um Nutzer zu erreichen, sondern die User klicken einfach auf den Red Button, mobil in einer App oder stationär in einem Web-Browser. Die Usability dürfte dadurch für TV-Sender wie für Fernsehzuschauer massiv besser werden, was sich in erhöhten Klick-through-Rates auswirken sollte.
Knack Attack, Freestyler, Musiker, Rapper

Zur Einführung gibt’s den „Analog»-Song von Knack mit Einlagen des Publikums zum 1. Geburtstag von Joiz.tv
Elif Erisik, Programm Chefin
Das Programm von Joiz.tv fokussiert auf Musik, Lifestyle und gesellschaftlich relevante Themen. Täglich werden 3.5 Stunden TV-Programm produziert. Es basiert stark auf dem Input der Web-Community. Voting und Chats sind beliebte interaktive Formate. Die Fernsehzuschauer bestimmen mit, was am TV passieren soll.
Zu den Swiss Music Awards gab es ein Warm-Up, eine Pre-Show, die Hauptshow und einen Après-Show-Event. Sechs Stunden lang war die Co-Produktion mit dem Schweizer Fernsehen on air. Twitter war eines der wichtigen Interaktionsmittel mit über 5’000 Tweets. Rapper Stress allein versandte 48 Tweets. Es gab innerhalb von 45 Minuten über 5’600 Chat-Nachrichten.
Mit dem deutschen Rapper Kool Savas wurde ein Kool Savas Day realisiert. Die Zuschauer konnten per Voting die zu performenden Songs bestimmen. 3000 Votes wurden eingegeben, 12’000 Chats abgesetzt innerhalb einer Stunde, über 30’000 Video on Demand Views aufgerufen.
Am Wochenende vom 31.3./1.4.2012 wird eine 24-Stunden Joiz.TV Geburtstagsmoderation gefeiert. Das Publikum hat in einem Voting 3 Moderatoren ausgewählt, die 24 Stunden lang ununterbrochen Gäste begrüssen und interviewen werden.
Dabei arbeitet Joiz.TV „ohne Netz und doppelten Boden» und weiss nicht genau, wie das Programm werden wird, da interaktiv. Auch dadurch unterscheidet sich Joiz.TV von konventionellen TV-Sendern.
Nicolas Noth, Verkaufsleiter
Joiz.TV kann ihre steigenden Nutzerzahlen noch nicht offiziell ausweisen. Die Entwicklung der Online-Zahlen sind aber sehr ermutigend, das baldige Aufschalten bei Cablecom wird die Reichweite weiter erhöhen.
Auf Facebook sind bereits gegen 16’000 Likes angefallen, 4’700 „sprechen darüber».
Bereits sind zahlreiche Kunden bei Joiz.TV aktiv mit Branded Entertainment, cross-medialen Kampagnen und redaktionellen Beiträgen.

Cokemusic.ch Soundcheck war ein Pilotversuch von Coca Cola, um in zwei Sendungen das neue Format zu testen. Dieses Jahr wird es entsprechend fortgesetzt.
Für Toblerone Blau werden erfolgreich Blue Games durchgeführt.
Kunden-Case: M-Budget WG
Martin Haslinger von der Migros präsentiert den M-Budget Case. Die M-Budget WG ist die erste interaktive TV-Show für Jugendliche: WGs kämpfen um einen Preis. Die Community wählt 5 Herausforderungen und wählt WGs in Ausscheidungen ab, je nachdem wie gut sie die Aufgaben gelöst haben.

Die Unterschiede zwischen Migros und Coop werden immer kleiner und dazu ist man auch durch Aldi und Lidl unter Druck. Die Frequenz hat bei M-Budget dadurch messbar abgenommen. Die Kundenabwanderung zu den Harddiscountern ist ein Thema: Kunden, die man zu Aldi oder Lidl verloren hat, sind kaum zurückzugewinnen. M-Budget hat daher entsprechende Angebotslücken zu den neuen Mitbewerbern geschlossen.
Die grüne Kultmarke M-Budget ist eher bei älteren Kunden verankert. Sie finden es cool, mit der „grünen» Ware an die Kasse zu gehen. Junge hingegen genieren sich, offen zu zeigen, dass sie günstige Produkte kaufen, wo andere „Selection»-Artikel aufs Band legen.
Deshalb will Migros über Joiz.TV ein jüngeres Publikum erreichen und die Marke auch bei den Jungen stärker mit Coolness-Faktor verankern.
Alexander Jaggi von der Werbeagentur Von Matt präsentiert das Konzept der M-Budget WG: per interaktive Reality-Show will man Branded Entertainment testen. WGs konnten sich bewerben und wurden dann professionell mit Kameras begleitet.

Für die Werbeagentur stellen sich durch das interaktive Format neue Herausforderungen. Man muss permanent neue Ideen testen oder nur noch als Kurator auftreten, um Improvisation zuzulassen.
Dirk Worring ist mit den Resultaten des Pilotversuchs sehr zufrieden. Es ist aber nicht selbstverständlich, die Kennzahlen mit konventionellen Plakatkampagnen zu vergleichen. Die Verweildauer auf der Website von M-Budget ist aber immerhin auf massive 20 Minuten angestiegen, 92% der Erwähnungen in Social Media Kanälen waren positiv. Die Besuchszahlen auf der Website konnten praktisch verzehnfacht werden, in der Presse kamen 20 Millionen Impressionen zustande, auf Facebook 3 Mio. Am Touchpoint in den Migros Geschäften sind die Kennzahlen ebenfalls sehr ermutigend.
Die Konsumenten beschäftigen sich bei Joiz.TV freiwillig und interaktiv mit der Marke. Bei Fernsehwerbung unterbricht man sie bei einer andern Aktivität, d.h. die Qualität der Interaktion ist bei Joiz.TV viel höher.
Für 2012 wird man das Konzept weiterentwickeln im Zusammenhang mit Open Air Festivals, wo M-Budget als Presenting Partner auftreten wird. Es wird eine Casting-Phase, eine Festival-Phase und eine Ausscheidungs-Phase geben mit 6 Folgen. Die Marke wird dadurch 9 Monate lang interaktiv beworben.
Das Konzept rings um „Clever sparen: Wir sind jung und brauchen das Geld» wird sehr weit interpretiert und an den Open Airs auch für „Billig-Jobs» eingesetzt: Um zu sparen, kann man beim Aufbau von Zelten helfen und hat dann Zutritt zu den „Billigen Plätzen» für 1 Franken. Für 90 Rappen kann man auch bei WC-Warteschlangen anstehen und den Platz dann jemandem abgeben, der bezahlt hat…
Kunden-Case: «Tschutter» von 20 Minuten
Hansi Voigt, Chefredaktor von 20 Minuten, präsentiert „Tschutter«, eine Soap-Opera aus dem Salgesch, Wallis. Ein Fussballclub möchte neue Teilnehmer finden. In 9 Folgen von 9 bis 12 Minuten wurden 1’2 Mio Views erreicht, 1 Mio bei 20 Minuten Online im Medienwert von CHF 1 Mio. Bei den Jungen kam die Produktion sehr gut an. Innerhalb von 10 Tagen waren die 4 Jungs aus dem Wallis schweizweit bekannt.

Als ähnliches Konzept möchte man künftig mit „Coming soon: Love» umsetzen in Zusammenarbeit mit Endemol. In Israel ist das Format bereits ein grosser Erfolg. 16 Wochen lang wird man eine Doku-Serie produzieren mit Beratung rund ums Thema Liebe.
Zwischen den Folgen werden interaktiv online und in 20 Minuten Print Umfragen geschaltet und entsprechend können die Programm-Macher auf User-Input reagieren.
Alles in allem waren die präsentierten Show-Cases sehr beeindruckend. Der Versuch des kombinierten und interaktiven Web-TVs von Joiz scheint erfolgreich aufzugehen. Wir harren gebannt der nächsten Entwicklungen und gratulieren zum ersten Geburtstag!

https://twitter.com/#!/WalterSchaerer/status/185128690412298240
http://twitter.com/#!/A_Mazzara/status/185279045200650240