Vortrag von Prof. Dr. med. Oswald Oelz im Rahmen des Swiss Requirements Days.
Wir leben in einer Zeit der Krise: Investmentbanker sind zwar gut gekleidet, sind bei einer Gletscherüberquerung aber potentiell falsch ausgerüstet.
El Capitan, 950 Meter hoch, mit der Nose ist eine perfekte Kletterwand. Zusammen mit Bernhard Russi hat sich Oswald Oelz mit drei jungen Cracks zusammengetan, um die Wand zu besteigen.
Der Lead-Climber ist auch der Fotograf. Russi folgt als Zweiter und sichert den Lead-Climber. Ueli Steck, der Dritte im Bunde, ist der «Wasserträger», er transportiert das Gepäck. Der Vierte, Ueli Bührer, ist für die Sicherheit verantwortlich. Oswald Oelz ist der «Besenwagen», er räumt als Letzter auf.
Nach 2.5 Tagen erreicht man den Ausstieg der Nose, wenn das Team gut harmoniert hat.
Oswald Oelz hat sich als Bergsteiger eine Nische gesucht und bemüht sich um «Be happy, don’t worry».
Später hat er sich in der Medizin spezialisiert.
In der Forschung gab es aber ganze Jahre ohne Erfolgserlebnis. Als Gegenrezept eignet sich eine Ferienreise. In diesem Fall auf den Mount Kenya.
Beim Abstieg verunfallte sein Bergsteigerkollege schwer. Aber wenn es wirklich kritisch wird, reagiert der Mensch extrem: Der Freund überlebte und man konnte ihn erfolgreich bergen (Pressebericht ‹Heroes on the Mountain›).
Beim Genesungsprozess kamen sie mit Reinhold Messner in Kontakt und unternahmen dann mit ihm gemeinsame Touren.
Während eines Ferienaufenthaltes wurde innerhalb von 5 Wochen das Basiscamp am Everest erreicht.
Die statistische Chance, den Gipfel zu erreichen, beträgt 5%. Um das Blut zu verdünnen, hat er sich Blut abgenommen und mit einer Kochsalzlösung ersetzt. Davon wurde er schwer krank und konnte den Everest nicht besteigen.
Nach der Genesung konnte er es aber trotzdem noch mit einem Fotografen versuchen, nachdem es Reinhold Messner ohne Sauerstoffgerät geschafft hatte.
Vasella: Wenn man nicht nach dem Unmöglichen strebt, erreicht man nur das allzu Mögliche.
Eine pathologische Analyse von Reinhold Messner ergab keine speziellen körperlichen Eigenschaften. Er hat seine Leistungen also allein durch Motivation und gutes Training erreicht.
Der Aufstieg zum Everest war brutal schwer: ‹Blood, sweat and tears›.
Auf dem Gipfel freut man sich über den Erfolg, allen Strapazen zum Trotz: Ed. Hillary: ‹Well, George, we knocked the bastard off!›
Beim Aufstieg auf einen 7’000er in Tibet war er schlecht klimatisiert und hatte Höhenkrankheit. Fast blind ist er dann falsch abgestiegen, musste unvorbereitet biwakieren, fiel wegen Lawinen nach unten und überlebte mit gefrorenen Zehen.
12 Tage nach der Zehenoperation konnte er wieder auf Klettertouren und konnte dann anderen Bergsteigern mit Höhenkrankheit helfen.
Empfohlene Reisetipps:
– 14 Tage Antarktis
– Indischer Ladhak
– 1 Woche Oman mit den Wadis
– Oder 24 Stunden in der Eigernordwand