Das Ende des Keywords: Gute Search Engine Optimierung (SEO) basiert heute nicht mehr so stark auf Keywords. Keyword-Optimierung und Keyword-Density reichen nicht mehr als SEO-Aktivität.
Lukas Stuber, CEO, Yourposition GmbH
Basierend auf nur einem Keyword entsteht ein Kontextproblem: Zu welchem Thema wird denn gesucht?
Es stellt sich auch ein Kongruenzproblem: Suchende haben einen andern Sprachgebrauch als Unternehmen (z.B. «Krankenkasse» vs. «Krankenversicherung»).
Es kann also sein, dass Suchende bestimmte Inhalte nach andern Suchbegriffen suchen, als Unternehmen sie auf ihren Webseiten hinterlegen.
Zudem ist mit Keywords kein vollständiger Markt abzudecken: Suchende geben immer wieder neue Begriffe ein, da sich alle Themengebiete laufend weiterentwickeln.
Ab 2006 setzte Google das Konzept von «Broad Match» ein, so dass auf bestimmte Keywords auch weitere Suchen in semantisch benachbarten Themenfeldern abgesetzt wurden.
Der Return-on-Ad-Spend (ROAS) stieg damit um das Fünffache!
Neu arbeitet Google inventarbasiert: Shopping Ads basieren nicht mehr auf Keywords, sondern auf einem gelieferten Produktefeed.
Passt dort drin etwas zu einer Suche, wird das Produkt als Werbung eingeblendet.
Dies brachte 46% des Umsatzes, während nur 35% über konventionelle Keywords kam. Und das erst noch bei höherer Marge. Der Algorithmus kann es also besser als Keyword-Manager…
Eine Variante von inventarbasierter Suche sind Dynamic Search Ads: Man gibt Google eine Crawl-Anweisung für den Matching-Algorithmus; in Echtzeit wird sie mit den Suchabfragen abgeglichen.
Dynamic Search Ads funktionieren am besten für Long Tail Abfragen, also «exotische» Suchabfragen, weniger für Shopping.
Der Knowledge Graph von Google und ihr Hummingbird-Update steigern die Zuversicht der Suchmaschine, den Kontext von Suchen präziser abschätzen zu können.
Neu erkennen sie nicht mehr nur Keywords, sondern die eigentliche Bedeutung von Suchabfragen (Semantik).
Zusätzlich nutzt Google Daten aus Gmail, Calendar, Location History, Informationen aus dem Haushalt via Nest, Google Glass, Google Now, Google+ etc.
Daraus lassen sich Empfehlungen ableiten, bevor wir überhaupt nach etwas suchen…
Ein Kommentar
Offenbar gibt es die «Dynamic Products Ads» neu jetzt auch bei Facebook.
http://www.thomashutter.com/index.php/2015/02/facebook-lancierung-von-dynamic-products-ads/
Und weil sie sehr viel über die Nutzer wissen, dürfte dort das Targeting sehr attraktiv sein. Da scheint Google ein ernstzunehmender Konkurrent erwachsen zu sein…