Zusammenfassung des Internet-Briefings über Suchmaschinen und SEO.
Warum man (noch mehr) in SEO investieren sollte
Timotheus Bruderer von INM AG erläutert die verschiedenen Google Updates wie Penguin, Panda und Hummingbird. Weiterhin wichtig für effektive SEO sind Backlinks und bewusste Keyword-Wahl. Beispielsweise sollte man den Haupttitel auf der Homepage nicht mit «Herzlich Willkommen» verschwenden.
Timotheus Bruderer über das Investment in SEO
Search-Engine-Optimierung ist auch im Gesamtzusammenhang der Marketingmassnahmen zu sehen: Auch AdWords basieren auf Keywords, gute knackige Keyword-Texte werden auch in Social Networks mehr geteilt und führen zu mehr Traffic.
Organisch via SEO gewonnene Leser bleiben am längsten auf der Website und schliessen auch am meisten Transaktionen ab. In diesem Sinne bietet SEO einen wichtigen Beitrag an den ROI.
Bei der Optimierung von Bildern für SEO ist darauf zu achten, dass die Bildnamen und Metainformationen relevante Keywords enthalten. Zudem sollte der Text rings um die Bilder vom selben Thema handeln: Mit dem Hummingbird-Update versucht Google viel stärker, den inhaltlichen Zusammenhang auf der Website zu verstehen.
SEO ohne Daten von Google
Beat Z’graggen von Worldsites GmbH erläutert die Traffic-Analyse im Zeitalter von «Keyword not provided», jetzt wo uns Google also nicht mehr sagt, wie unsere Inhalte in der Suchmaschine gefunden wurden.
Beat Z’graggen über SEO ohne Daten von Google (Keyword not provided)
Problem: Immer mehr User suchen spezifisch nach Inhalten, d.h. sie geben mehrere Keywords ein, aber genau diese Informationen liefert Google nicht mehr.
Täglich erhält Google 15% Suchanfragen, die vorher noch nie jemand eingegeben hatte.
Alternativen:
Google Webmaster Tools
AdWords Bericht
Marktorschung / Mehr AdWords Anzeigen
Google Analytics Historie
Zielseiten mit not provided Conversions
Daten über eigene Position
Andere Suchmaschinen nutzen
Interne Suche auswerten
Tools?
Aus Google Analytics liegen historische Daten vor. Zusätzlich können die 20% Daten genutzt werden, die Google Analytics weiterhin ausgibt.
Aus Google AdWords sind weitere Klickdaten verfügbar, aus denen Rückschlüsse auf gute und weniger gute Keywords möglich sind.
Beat Z’graggen über SEO und das Umsatzpotential
Zusätzlich kann die Konversionsrate des «non provided» Traffics analysiert werden. Daraus lässt sich immerhin lesen, welche Landing-Page Umsätze generiert hat. Entsprechend kann man Annahmen treffen, für welche Keywords man am erfolgreichsten Inhalte publiziert hat.
Diversifikation beim Link-Building
Frank Buchmann, CEO der Link-Fabrik erläutert Strategien zum Aufbau von Links zur eigenen Homepage (Backlinks).
Frank Buchmann über Backlink-Strategien
In einem neulichen Versuch hat Google die Qualität ihrer Trefferlisten analysiert, wenn sie auf Backlinks verzichten. Der Versuch war nicht erfolgreich.
Earlier today, Google's Matt Cutts: We Tested Dropping Backlinks From Algorithm, It Was Much Worse http://t.co/wS4lwi8ZfU
Backlinks tragen ca. 40% zum Google Algorithmus bei, Social Media aktuell ca. 7%.
Backlinks sind weiterhin zentral, sie können als Empfehlung interpretiert werden. Je mehr Backlinks, umso besser. Kommen die Backlinks zusätzlich von wichtigen Seiten oder tragen mein eigenes Keyword, so sind sie umso wertvoller.
Kommen Links alle vom gleichen Server, wird eine Website schnell ins Spam-Umfeld zugerechnet und läuft Gefahr, von Google abgestraft zu werden.
Eine «natürliche» Backlink-Struktur zeigt Links von verschiedenen Servern, von verschiedenen Medien (Text- und Bildlinks) und sind mit dofollow oder nofollow gekennzeichnet. Auch haben die Links tiefe und hohe PageRanks und verweisen gleichmässig auf die Homepage oder Unterseiten (Deep-Links).
Kostenlose Links zur eigenen Website lassen sich über Verzeichnisse gewinnen und Social Networks, Blogs, Branchenportale, Presseportale, etc.
Von Linknetzwerken sollte man absehen, um nicht in die Nähe von Spammern zu geraten. Auch Linktausch ist mit Vorsicht zu geniessen. Sogar Guest Posts werden von Google tendenziell als Spam-Massnahme taxiert. Bezüglich Sponsored Posts hat Matt Cutts, Google’s Leiter des Anti-Spam Teams, gerade einen neuen Post verlinkt.
New in-depth video: what's a paid link? http://t.co/89NBojERxl <--worth your time if you care about Google's ranking/spam
Backlinks entstehen «natürlicherweise» kontinuierlich über Zeit. D.h. man hat alles Interesse, nicht zu viele Links auf einmal zu gewinnen und auch nicht zu viele auf einmal zu verlieren, wenn z.B. mal ein Linknetzwerk auffliegen sollte…
http://ahrefs.com ist ein Backlink-Checker und zeigt den Verlauf von Links über die Zeit.
ahrefs zeigt die Backlink-Struktur auf meinen Reiseblog
YouTube als Geheimwaffe fürs Marketing
Pascal Schildknecht, Geschäftsführer von Your-Webcoach über YouTube, die zweitgrösste Suchmaschine der Welt.
Pascal Schildknecht über YouTube-Marketing
Bei YouTube kann man kostenlos Videos hochladen und entsprechende Videokampagnen schalten, das ist die Werbung vor dem eigentlichen Videoclip.
Die Klickpreise sind verglichen mit Textanzeigen viel günstiger. Zudem lässt sich mehr Branding-Wirkung erzielen. Videos können zusätzliche Likes, Kommentare und Links erhalten. Dadurch wird es auch besser platziert, wenn man keine Werbung mehr schaltet.
Text vs. Video Konversion
Für den Erfolg massgebend ist eine vorgängige Keyword-Analyse: Für welche Suchbegriffe will man erscheinen? Wie kann das Video auf das wichtigste Keyword optimiert werden? Kurze und knappe Schnitte und gute Tonqualität sind zentral.
Kurze Videos werden eher zu Ende geschaut und bringen dadurch eine höhere Performance.
Der Link und die Keywords sind in den ersten zwei Sätzen einzufügen. Dafür sind Kurz-URLs zu verwenden von Goo.gl oder Bit.ly etc. Der Rest des Textes nach den ersten Zeilen wird bei YouTube hinter einem «mehr…» versteckt.
Pro Einblendung kann man mit 4 Rappen (!) starten und dann potentiell nach noch weiter unten optimieren…
In den Anmerkungen (Markierungen) innerhalb des Videos kann man direkt auf den beworbenen Shop linken oder weitere Videos mit anderem Handlungsverlauf.
Für die Erstellung der Videos sind nicht mehr wie früher riesige Budgets notwendig. Bereits mit einfachsten Mitteln lassen sich heute ansprechende Präsentationen zusammenstellen.
YouTube entwickelt sich in Richtung Live TV, was Werbemöglichkeiten per Video noch attraktiver macht.
Die beeindruckende Präsentation von Pascal Schildknecht findet man unter http://www.tubewerbung.com/presi/
Organische vs. bezahlter Traffic – Was ist besser?
Claudia Miklic-Bruckner, Search Business Specialist und Roman Maeschi, SEO Specialist des Migros Genossenschafts Bunds
Organischer Traffic ist nachhaltiger und kostengünstig. Es dauert aber manchmal lange, bis Content performt. Meist ist nicht kontrollierbar, ob Inhalte gut geranked werden oder nicht.
Merkmale von organischem Traffic
Die Suchresultatseite (SERP) von Google hat sich sehr stark entwickelt: Heute werden anstatt der anfänglich 8 blau eingefärbten Links verschiedene Formate eingeblendet angereichert um Rich Snippets, Google Places Inhalte und vieles mehr.
Differenzierte Betrachtung von organischem Traffic
Der Structured Data Markup für Bewertungen, Kinos, Musik etc. führt zu höheren Klickraten in den Trefferlisten und ist deshalb unbedingt zu empfehlen.
Aber auch Search Engine Advertising SEA hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt: Kampagnen sind heute schnell aufgesetzt und zeigen schnell Wirkung. Die Statistiken sind sehr umfangreich und bieten viele Informationen für Optimierungen der Kampagnen.
Mit AdWords kannibalisiert man zwar z.T. die eigenen Rankings, der verbleibende Mehr-Traffic rechtfertigt aber gemäss mehreren Studien den Einsatz von SEA. Auch sollte man für Brand AdWords bieten, weil die Kosten dafür relatief sind und der Gesamtscore des AdWords-Kontos davon profitieren kann.
Ja, es lohnt sich, für den eigenen Brand zu werben
SEO & SEA sollten synergetisch eingesetzt werden für maximalen Effekt.
Google Penalties und wie man sie umgeht – oder daraus herauskommt
Joe Spencer, CEO Spencer e-Strategies
Algorithmische Änderungen wie Penguin oder Panda sind zu unterscheiden von manuellen Penalties, in denen Websites einzeln abgestraft werden, wenn sie gegen Google-Richtlinien verstossen. Ein erstes prominentes Opfer war BMW, neulich wurde Expedia abgestraft.
Joe Spencer über Google Penalties
Duplicate Content war bei Panda eines der Trigger für das Herausfiltern von Einträgen: Publiziert man dieselben Inhalte unter verschiedenen URLs, wird man von Google als Spammer betrachtet. Dies kann unbeabsichtigt geschehen, wenn die Website www.beispiel.ch eigens eine Website für mobile Endgeräte unterhält unter m.beispiel.ch mit denselben Inhalten…
Dies wird am besten im CMS behoben. Als Quickfix kann man den Canonical Tag einsetzen. Im Moz Blog ist eine gute Tippliste für Mobile-Seiten erschienen.
Penguin ist der Google-Filter gegen missbräuchlichen Einsatz von Backlinks.
Hat man via Tools wie Majestic SEO oder Link Detox schädliche Links identifiziert, kann man sie via Google Link Disavow Tool markieren. So gibt man zu erkennen, dass man für diese Links keinen Kredit mehr will.
Der Google Woolly Mammut Update betrifft die Aktualität von Inhalten (Freshness): Frischt man seine Inhalte nicht regelmässig auf, wird dies als negativ taxiert.
Der Hummingbird-Update forciert das inhaltliche Verständnis von Inhalten. Deshalb sollte man Google Authorship einsetzen, um den Autor der Inhalte bekanntzugeben und Rich Snippets, um die Inhalte semantisch auszuzeichnen.
Gründe für manuelle Google Penalties
Immer häufiger hört man von «Negativer SEO«. Dabei handelt es sich um Spam-Massnahmen Anderer gegen unsere Website: So wie wir unsere Inhalte nicht mit anrüchigen Black Hat oder Grey Hat Massnahmen hoch-spammen sollten, kann ein Mitbewerber bösartige Links auf unsere Inhalte setzen und uns damit schaden.
Ich gratuliere Reto Hartinger zur Organisation dieser Konferenz. Das letzte Referat endete 2 Minuten vor der angesagten Zeit ;-)
Well done!
2 Kommentare
Besten Dank für die ausführliche und kompetente Zusammenfassung der Suchmaschinenoptimierungskonferenz, Walter.
Super geschrieben!
LG Pascal