Referat von Marco Hassler, Namics, über die Entwicklung von Web Analytics zu einer 360-Grad Kundenbetrachtung via Google Universal Analytics.

Marco Hassler von Namics präsentiert am SIMSA Late Afternoon Talk.
Kommunikation verlief historisch von je her sehr persönlich, man erhielt sofort Feedback, wenn das Volk applaudierte oder eben auch mal buhte.
Später kamen Plakate hinzu, womit man die Kommunikation multiplizieren konnte, dafür aber kein direktes Feedback mehr hatte.
Mit dem Fernseher kamen ab 1958 limitierte Auswertungen über das Nutzerverhalten dazu: Per Set-Top-Box weiss man, wer wann TV sieht auf welchem Kanal.
Mit dem Internet kamen ab ca. 1998 erste detaillierte Server-Auswertungen über das Nutzerverhalten dazu.

Heute ist Google Analytics ein mächtiges und weit verbreitetes Analysetool, das nicht nur Feedback über die Website sondern auch über Social Media Kanäle oder mobile Geräte ausgibt. Und das in Echtzeit…
Per Digital Analytics gewinnt man heute Erkenntnisse über das Nutzerverhalten auf Owned Media (Web Analytics), Earned Media (Social Networks Analysis) und Paid Media (Ads Analytics).

Heute ist die grosse Datenmenge und das Filtern von relevanten Informationen eine Herausforderung.

Man hat zwar viele Daten, diese sind aber über verschiedene Tools verteilt und nur in verteilten Daten-Silos verfügbar. Das Gewinnen von übergreifenden Erkenntnissen ist sehr aufwendig.

Der Multi-Channel Customer-Journey ist ein weiterer Challenge: AIDA Attraction, Interest, Desire, Action. Da die User über verschiedene Geräte und Kanäle auf Webseiten zugreifen, fällt es immer schwerer, den für die Konversion relevanten Kanal zu identifizieren und entsprechende Marketingaktivitäten umzusetzen.
Der vierte Challenge stellt der «Social Customer» dar: Via Facebook-Likes, Google+, Xing-Interessen etc. sind die Nutzerprofile relativ scharf identifizierbar. Könnte man diese Profile auch in der Web-Analyse ausweisen, wären interessante Aktionen ergreifbar.
Ein 360-Grad Dashboard aggregiert alle Kenndaten aus den verschiedenen Datenquellen. Dies kann ein teil-automatisiertes Excel-Sheet sein. Adobe, vormals Omniture, ist im Bereich automatische Informationsauswertung führend.
Heute versucht man die Traffic-Informationen via Tags miteinander zu verknüpfen, z.B. mit den Google-Analytics Tracking Parameter (utm=). Damit sind aber nur eigene Links erfassbar, Facebook-Kommentare oder andere externe Quellen sind nicht erfassbar. Auch wird heute die Benutzerkennung über Cookies bewerkstelligt. Damit ist es nicht möglich, den über verschiedene Geräte einkaufenden User als Unique User zu identifizieren.
Im Oktober 2012 hat Google «Universal Analytics» angekündigt, womit Server-seitig getrackt wird anstatt Client-seitig auf den Geräten. Dafür ist ein universelles Login nötig, was grosse Anbieter wie Facebook oder Google werden durchsetzen können.
Der Google Social Data Hub ist ein erster Ansatz, Analytics-Daten und persönliche Informationen zu verknüpfen.
Das Nutzenpotential solcher Lösungen ist enorm. Handkehrum ist die Privatsphäre dadurch noch weiter reduziert, was manchem Nutzer Mühe bereiten dürfte.
Weitere Fotos vom Event in der dekorierten Blumenhalle Zürich finden sich auf Google+
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