AMP oder Accelerated Mobile Pages sind ein Verfahren von Google, um Webseiten auf Mobiles schneller zu laden und darzustellen.
Christine Spiess und Marc Bösch von Yourposition am Internet Briefing Zürich.
AMP-Seiten laden im Median etwa 10 Mal schneller als nicht AMP-optimierte Seiten. Das deshalb, weil sie von Google gecached, über Content Delivery Networks (CDN) ausgeliefert werden, reduziertes HTML/CSS und JavaScript umfassen und effizientes Preloading von Elementen unterstützen.
AMP wird zwar von Google getrieben, aber von zahlreichen Anbietern unterstützt, u.a. WordPress, Drupal, Doubleclick, Plista, Twitter, etc. ampproject.org
Fallbeispiel blick.ch
Blick.ch rollte ihre AMP-Seiten 2016 aus und erzielte dadurch eine starke Steigerung des Non-Brand Traffics. Die CTR konnte von 4.01% auf 7.87% erhöht werden. Der Gesamt-Traffic verschiebt sich zunehmend in Richtung AMP, der mobile Traffic wird letztlich fast vollständig aus AMP-Seiten bestehen. Um den eigenen Code zu validieren, bietet Google einen AMP HTML Validator. Auch strukturierte Daten können via JSON in AMP angeboten werden.Vor- und Nachteile von AMP
Pro- Schnellere Ladezeiten und damit bessere User Experience
- Visibilität in den Top Stories
- Darstellung im Google Caroussel
- Schonung des Smartphone Akkus, da weniger CPU-Verbrauch
- Publisher hat auf thematischen Kontext im Caroussel keinen Einfluss
- Es gibt eine zusätzliche Seite des Inhalts (multiple Content)
- Es sind noch nicht alle HTML-/JavaScript-Features in AMP verfügbar
Empfehlungen für AMP-Umsetzung
Bestehende, grosse Online-Shops mit nicht laufend änderndem Inhalt müssen nicht sofort auf AMP umsteigen. Publisher mit tagesaktuellen Inhalten sollten AMP implementieren, um eine schnellere Aufnahme der Inhalte in Suchmaschinen zu fördern. Internationale Unternehmenswebseiten brauchen nicht zwingend auf AMP zu wechseln. Agile Unternehmen sollten AMP testweise umsetzen und die Resultate beobachten.Update von Walter
Wordpress-Blogs lassen sich relativ einfach um AMP-Seiten ergänzen. Dazu installiert man das AMP-Plugin von Automattic (dem Hersteller von WordPress). Das ist nicht ohne Bugs, so dass man mit Vorteil auch das Plugin Glue for Yoast SEO & AMP installiert. Dieses optimiert das Zusammenspiel mit dem Yoast SEO Plugin. Das man ja eh installiert haben sollte ;-) In der linken Menuleiste konfiguriert man unter SEO/AMP die gewünschten Einstellungen. Weiterführende Informationen findet man bei Yoast. Wichtig ist, dass man in der Google Search Console verfolgt, ob man AMP-Fehler produziert. In meinem Fall musste ich den Analytics Tracking Code in den AMP-Einstellungen einsetzen, damit die Fehler verschwanden. Gut erklärt wird AMP übrigens hier mit untenstehendem Video.Für kleinere Webseiten wie meinen Reiseblog Reisememo.ch ist AMP eine Kür, also nicht unbedingt Pflicht.
2 Kommentare
Trotz des SEO Bezuges möchte ich kurz darauf hinweisen dass AMP als solches auch ohne Google eingesetzt werden kann und damit z.B. die Ladegeschwindigkeit unabhängig von Google erhöht werden kann.
Danke für die Ergänzung!
Ich dachte bisher, es handle sich um einen Google-Cache, der die Seiten zwischenspeichert, damit sie aus der Google Trefferliste schneller geladen werden.