Usability ist das erste Leitmotiv bei Google: Focus on the user and all else will follow. Dafür ist es natürlich wichtig, dass alle involvierten Projektteilnehmer die Nutzerbedürnisse verstanden haben.
Mitch Hatcher, Senior User Experience Designer
Martin Otlieb, Senior User Experience Researcher
Vortrag über User Facing Privacy am World Usability Day 2011 in Zürich.
„Privatsphäre» ist ein schwammiger Begriff. Deshalb hat Google User befragt, was sie an der Privacy im Web stört. Die Fülle an Passwörtern ist ein prominentes Problem. Die Spannweite der Sorgen geht von Q-Link, einem Amulett, das gegen die elektronische Strahlung schützt und einem „Offline-Helper», einer Art PC-Doctor, der am eigenen Computer vorbeikommt und Cookies, etc. löscht.
User Experience, auch UX abgekürzt, ist bei Google das über alle Projekte gemeinsame Element. Mockups und clickbare Prototypen sind die eine Ebene an Aktivitäten, die andere sind die dahinterliegenden Prozesse wie man Software bauen sollte für User. Produkt Manager, Entwickler und User Experience spielen im optimalen Fall gut zusammen und bringen entsprechend konkurrenzfähige Produkte hervor.
Mockups sind sehr wichtig, weil man oft mit denselben Worten über verschiedene Dinge spricht…
Marktforscher bei Google erstellen Usability-Studien, um Nutzerbedürfnisse zu evaluieren. Die Entwickler und Produktmanager von Google sind sehr kreativ, das Usability-Team stellt sicher, dass die Ideen auch User-gerecht umgesetzt werden können. Dieser Input wirkt auch in die Produktstrategie mit ein.
Typische Usability-Frage an User: Vor wessen unberechtigtem Zugriff auf Ihre Daten fürchten sich Nutzer am meisten?
- Vor Unternehmen wie Google
- Vor Institutionen wie Regierung und Polizei
- Vor Hackern und andere Eindringlingen
- Vor anderen Menschen wie Freunde und Familie
Die letzte Möglichkeit „Freunde und Familie» wird von den Befragten am meisten als Eingriff in die Privatsphäre genannt. Man weiss irgendwie über Bekannte mehr als einem lieb ist: Ãœber Facebook und andere soziale Netzwerke ist es heute ein Leichtes, weiterführende Informationen über jemanden zu finden.
Google Dashboard ist eine Visualisierung aller Dienste, die man bei Google nutzt. Um es zu erreichen, muss man das Passwort ein zweites Mal eingeben.Das ist eine der Antworten von Google auf die Sicherheitsbedenken der User.
Google bietet mit dem SMS-Login eine weitere Sicherheitsstufe: Wie beim Online-Banking muss man einen sechsstelligen Code eingeben, der per SMS gesandt wird.
Usability-Frage 2: Welches Gefühl haben Nutzer hauptsächlich in Bezug auf die Sicherheit ihrer privaten und persönlicher Daten online?
- Vage Sicherheit: Glauben sie hätten alles Machbare getan
- Konkrete Sicherheit: Haben Software installiert, so dass sie abgesichert sind
- Vage Angst: Sie haben keine verständlichen oder effektiven Strategien
- Konkrete Angst: Kürzlich gab’s Kreditkartenbetrug beim Freund eines Freundes
Die „Vage Angst» ist die am häufigsten genannte Antwort. Die meisten Nutzer wissen nicht genau, wie sie ihre persönlichen Daten sicher aufbewahren oder vor Diebstahl sichern können. Die meisten User „hoffen», dass nie etwas passiert. Einfach offline bleiben ist für immer weniger User eine Option.
Google’s Antwort auf dieses Problem sind z.B. Warnungen im Google Dashboard: Wenn es einen Zugriff gibt von einem unerwarteten Ort, so wird eine Warnung ausgegeben. Das Prinzip basiert auf dem Dienst „Google Alerts«. Im Zusammenhang mit Google Dashboards ist es vorabgefüllt mit relevanten Suchkriterien.
Google basierte ihre Privacy-Vorgaben auf den 5 Google Privacy Principles
- Use information to provide our users with valuable products and services
- Develop products that reflect strong privacy standards and practices
- Make the collection of personal information transparent
- Give users meaningful choices to protect their privacy
- Be a responsible steward of the information we hold