Google Stories ist eine neue Funktion, die in Google+ hochgeladene Fotos und Videos automatisch zu einem illustrierten Bericht zusammenstellt. Hier meine ersten Tests:
Ende Mai entdeckte ich erstmals die neue «Stories» Funktion in meinem Google-Plus Konto.
Da ich meine Smartphone-Fotos automatisch im Google-Konto synchronisiere und diese via Metainformationen mit geographischen und zeitlichen Informationen vertagged sind, stellt sie Google zu einem animierten Reisebericht zusammen.
Aus Diensten wie Maps weiss Google meinen Wohnort und damit also auch, wenn ich verreise. Das nutzen sie zur Erstellung einer animierten Karte mit Start- und Zielort. Manchmal zeigen sie auch gleich ein Foto von der Destination.
Bei mehrtägigen Ausflügen (aus einzelnen Fotos vom gleichen Tag erstellt Google keine Story) werden auch die einzelnen Etappen auf der Karte visualisiert: Am zweiten Tag reisten wir aus Neuenburg via Solothurn zurück.
Erkennt Google eine Sehenswürdigkeit, wird diese auch gleich angeschrieben, so zum Beispiel der Burrusturm zu Solothurn. Sehr praktisch!
Am bestechendsten scheint mir, wie Google aus sehr ähnlichen Fotos (ich mache oft Belichtungsvarianten) das beste auswählt und nur dieses für die Bildergallerie berücksichtigt. Man braucht also seine Bildersammlung gar nicht mehr aufzuräumen, Google erledigt das für uns!
Wobei ja nichts gelöscht wird – das Einzige was Google nicht kann – es werden einfach nur die besten Fotos berücksichtigt. Und falls man doch einmal ein anderes Foto benutzen möchte, kann man die Vorauswahl von Google editieren.
Aus der «Autoawesome»-Funktion stammen manchmal auch automatisch animierte Gifs aus ähnlichen Fotos und Videos beherrscht Google ja sowieso.
Google Stories erstellt aus den Fotos und Videos wieder automatisch ein luftiges Layout mit Navigationselementen zum Blättern. Hier kann man Bildlegenden beifügen oder nochmal einzelne Fotos aus der Auswahl entfernen.
Selbstverständlich ist das Layout responsive, d.h. man kann die Browsergrösse beliebig gross einstellen, die Visualisierung wird immer optisch attraktiv dargestellt.
Die Bildergallerie ist standardmässig nur für den Autoren sichtbar, also privat. Auf der letzen Seite hat man die Möglichkeit, die Google Story via Google+ und seine Kreise zu publizieren. Hier stellt man ein, wer die Fotos sehen kann, einzelne Kreise oder die Öffentlichkeit.
Die Funktionen von Google Stories sind teilweise überraschend gut und geben dem vieldiskutierten Begriff «Roboterjournalismus» eine völlig neue Dimension: Einige unserer einfacheren Reiseberichte werde ich künftig von Google Stories erstellen lassen…
Für einmal ist Google nicht auf der Höhe…
Handkehrum hat es für einen Dienst von Google noch vergleichsweise sehr viele Bugs:
- Das Editieren und Neuerstellen einer Google Story funktioniert kaum, es werden immer wieder die nicht erwünschten Fotos gewählt
- Auch die Navigation funktioniert nicht in allen Fällen
- Das Publizieren via Google+ hat auch nicht immer auf Anhieb geklappt
Nicht unbedingt ein Bug aber ein wünschenswertes Feature: Die direkte URL einer Google Story ist nicht einfach zu finden und hat keine Vanity-URL, also eine einprägsame Adresse.
Die obige Story z.B. hört auf den schönen Namen
https://plus.google.com/u/0/109085359766489191785/stories/ce4e9bc4-1fd8-3fbb-b624-126e24e7a6911464f13cc9c
Insgesamt könnte sich Google Stories aber sehr wohl eignen, die Berge an ungenutzten Smartphone-Fotos und -Videos ohne grossen Aufwand verfügbar zu machen.