Nach vielen Jahren der erfolgreichen oder auch nicht ganz so erfolgreichen Prozessverbesserung, insbesondere im Bereich Requirements Engineering (RE), stellt sich die Frage: Was muss jetzt noch getan werden, damit die positiven Ergebnisse der Prozessverbesserung für alle möglichen Projekte, Abteilungen und Prozessanwender im Unternehmen bereit gestellt werden können?
Was muss getan werden, damit nicht nur ausgewählte Pilotprojekte oder Abteilungen einen Nutzen haben, sondern diese «Zugewinne» innerhalb des gesamten Unternehmens verfügbar sind?
Unter dem Begriff «Sustainable Requirements Engineering» wird ein Zustand beschrieben, in dem das Thema Requirements Engineering sich in einem Unternehmen nachhaltig und umfassend verankert hat. Der Vortrag zeigt einen bewährten Weg, wie der Zustand «Sustainable RE» erreicht werden kann. Es werden Fallstricke aufgezeigt und wichtige Tips bei der Verfolgung der Ziele dargestellt. Wir zeigen für solch ein Vorhaben die erfolgskritischen Voraussetzungen und stellen konkrete Lösungsvorschläge dar.
Vortrag von Frank Stöckel and Jens Donig, HOOD GmbH, am Swiss Requirements Day 2012.
Die Entwicklung von Systemen oder Produkten ist oft sehr komplex. Menschen behelfen sich schnell mal mit Werkzeugen (Tool), und überlegen dann, was sie mit diesem Tool anstellen könnten. Arbeitet man mit allen Funktionen des Tools?
Welche Anforderungen zu formulieren sind, sagt einem das Tool allerdings nicht… Man sollte also erst eine Nutzenanalyse erstellen und erst dann allenfalls ein Tool einsetzen.
Man kann z.B. ein Pilotprojekt starten, um die relevanten Einflussfaktoren zu identifizieren und den Projekt-Scope festzulegen. Ein schrittweises Vorgehen kann hier gute Dienste leisten. Die Mitarbeiter haben ja oft auch noch operative Aufgaben sind selten zu 100% für ein Projekt verfügbar.
Am Projektende geht man in eine Betriebsphase über. Dies muss gut geplant werden, da die involvierten Skill-Sets allenfalls ändern. Es muss auch sichergestellt werden, dass die Anforderungen aus der Projektphase in den Betrieb überführt und weiterentwickelt werden.
Die projektorientierten Spezialisten müssen sich mit den Mitarbeitern aus dem Betrieb austauschen können, um Lösungen weiterzuentwickeln.
SuRE
Nach einer anfänglichen Orientierungsphase M1 mit potentiell mehreren Pilotprojekten geht man in die Phase der Definition M2 über. Hier wird der gewünschte Standardisierungslevel definiert. In der Verankerungsphase M3 stattet man mehrere Projekte mit aus den Pilotprojekten gewonnenen Erkenntnissen aus. In der Service-Phase M4 kümmert man sich um den Betrieb von Lösungen.
Die Phasen umfassen immer eine Analyse der Schlüsselpersonen, deren Entwicklung, Ausbildung, Coaching und Assessment.