Effizientes Requirements-Management profitiert massgeblich vom richtigen Einsatz eines geeigneten RM-Tools, zumal heute eine Vielzahl praxistauglicher Tools verfügbar ist. Dabei müssen Prozesse und Tool gut aufeinander abgestimmt sein und die Benutzer eng in die Gestaltung der Lösung eingebunden werden.
Entscheidend für den Erfolg ist das richtige Vorgehen bei der Anpassung und Einführung der integrierten Prozess/Tool-Lösung.
Vortrag von Dr. Andreas Birk & Gerald Heller, Software.Process.Management, am Swiss Requirements Day 2012.
Microsoft Word, Excel und Powerpoint sind die verbreitetsten Requirements-Tools (siehe Präsentation von Adrian Zwingli, SwissQ)
Steve Jobs: «Computers should be a bicycle for our minds». Tools sollten uns also helfen, auf das Wesentliche fokussieren zu können.
Sind Requirements klar und granular, so lassen sie sich einfacher in Tools abbilden: Man arbeitet immer mit der aktuellen Version, hat zielgruppenspezifische Sichten, Nachverfolgung, Kollaboration u.v.m.
Requirements-Tools sind aber meist komplex. Die meisten müssen für die spezifischen Anforderungen eines Projektes / einer Firma angepasst werden, plug & play ist selten möglich, da meist «nur» ein Framework für Prozesse eingeführt wird.
Stakeholder-Analyse bei der Einführung von RM-Tools
Die Stakeholder und ihre Bedürfnisse und Skill-Sets sind miteinzubeziehen, Involviert sind schliesslich Prduktmanager, Bsinss Analysten, Architekten, Fachverantwortliche, Tester, Entwicklungs- & Projektleiter.
Die Meisten werden ihr Wissen ohne Mehraufwand in Fliesstext eingeben wollen (Beispiel «Wordsicht» von Polarion).
Tester werden auf die wichtigen Features fokussieren. Sie interessieren die Tests, die Anforderungen und die Historie (Beispiel Testing in HP Quality Center). In grossen Projekten kann dies schnell unübersichtlich werden und hilft dann in der Praxis nicht, Go-/Nogo-Entscheide zu treffen.
Projekt- oder Entwicklungsleiter interessiert die Ãœbersicht, ist man on track? (Beispiel Projektfortschritt in HP Quality Center)
Stufenweise Einführung eines Requirements Management Tools
Bei der Einführung eines Tools empfiehlt sich ein stufenweisen Vorgehen mit Konzeption, Pilotierung und Rollout.
In der Konzeption evaluiert man die Lösungskandidaten gegen Bedarf, Potenzial, Kontext, Lösungsmuster & Erfahrungen. Ein schrittweises Vorgehen hilft, die neu gewonnenen Erkenntnisse in die Evaluation einfliessen zu lassen.
Wichtig ist die Definition der Ziele und des Scopes mit einer Auslieferungs-Roadmap mit Pilot und erstem produktivem Einsatz. Das Staffing ist zu beachten, da Methodenexperten in der Pilotphase zu Methodencoaches werden, Tool-Experten zu Verkäufern. Auch Projektleiter, Systemadministratoren, Sponsoren werden involviert, allenfalls in Personalunion.
Die Pilotphase sollte einen einfachen und schnellen Einstieg für die Benutzer ermöglichen. Dafür muss man sich bewusst begrenzen. Beim Rollout kommen dann weitere Anforderungen dazu.
Jira von Atlassian eignet sich auch für Requirements, kommt aber ursprünglich aus dem Defect Management, d.h. es hat einige Felder, die für Requirements nicht nötig sind.
Enterprise Architect bietet attraktive Diagramme, ist aber relativ komplex.
Die Lösung sollte als Angebot und nicht als verpflichtend vermittelt werden. Damit versucht man, alle Stakeholder zu gewinnen.
#srd12 Tool-gestütztes Requirements-Management http://t.co/A1tD2y66 Tipps für die Einführung #requirements #testing #tool
— Walter Schärer (@WalterSchaerer) June 20, 2012