Tendenzen im Internet der Dinge: Tracker identifizieren immer mehr Bereiche unseres Lebens, immer mit dem Vorwand, unser Dasein zu verbessern. Voraussichtlich sind die Daten heute schon umfassender, als uns lieb sein kann. Wir sollten uns wohl von der Big Brother Vorstellung lösen und notgedrungen zu Big Mother zuwenden…
Vortrag von Karin Frick vom GDI am Smart Business Day ’16 von Namics.
Bereits 2020 befinden sich 50 Milliarden Dinge im Netz, wir werden unsere Pflanzen via Web analysieren und ihnen falls nötig Wasser gönnen…
Entsprechend werden sich Geschäftsmodelle entlang den geänderten Nutzerbedürfnissen entwickeln (müssen). Gewisse Dinge wie intelligente Spiegel oder denkende Autos wie KITT werden wir relativ schnell akzeptieren. Bücher gibt es schon heute nur noch für Nostalgiker, die andern lesen auf ihren Kindle-Readern mit Buchzeichenfunktion, Analyse des Leseverhaltens und entsprechenden neuen Marketingmöglichkeiten.
Die Suche wird sich in Richtung Sprachsuche bei Siri oder Google verschieben: Das Verhältnis zu Maschinen ändert sich dadurch. Auch kommen die «Touchpoints» zu Maschinen immer näher: Zahnbürsten lernen unseren Hormonspiegel kennen, Tracker kennen unsere Fitness-Werte und Bewegungsmuster. Sie wollen uns helfen, uns zu verbessern, gesünder zu leben.
Tracker werden zunehmend in Kleidungsstücke eingewoben. Damit erhält man u.a. Tipps zur besseren Körperhaltung. Künftig wird man tendenziell keine Kleider mehr ohne Tracker erhalten. Der Stresslevel von Trägern wird jederzeit abrufbar sein, je nachdem auch wahre Liebe…
Reisetaschen verfügen künftig über GPS, man kann sie nicht mehr verlieren. Oder sie verfolgen uns auf ihren Rollen autonom durch den Flughafen, weil sie unserem Smartphone hinterherrollen.
Chevrolet arbeitet in ihrem Positivity Pump mit Nutzern, die positive Energie ausstrahlen. Diese tanken günstiger, indem sie die Marke Chevrolet unterstützen.
Selbstfahrende Autos ermöglichen Arbeiten während des Individualtransports.
Der ultimative Mehrwert ergibt sich aber erst aus der Vernetzung all der technischen Möglichkeiten. Auch hier sind Fitnesstracker führend, indem sie Messbänder mit der Waage und Schlafsensoren koppeln und die Werte in Apps ausgeben.
Dadurch entsteht Schwarmlernen: Wenn ein Teilnehmer des Netzes lernt, lernt das gesamte System. Wenn ein Tesla eine neue Verkehrssituation erkennt, lernen alle andern Modelle mit. Man kauft einen Neuwagen mit hunderttausenden Kilometern Verkehrserfahrung! Und es lernt laufend dazu…
Allenfalls müssten wir langsam die Vorstellung von Big Brother eintauschen gegen das positiver besetzte «Big Mother«. Aber wer in diesem neuen Ökosystem wen kontrolliert, ist nicht mehr so klar. Wird sich ein distribuiertes Netz durchsetzen oder doch ein zentralistisches?
Namics CEO Jürg Stuker erlebte den Vortrag folgendermassen.
Walter Schärer
Walter Schärer bloggt über Internet-Trends im Online Marketing, Generative AI, Social Media, Blogs, Web Analytics, SEO, Mobile und so.
2 Kommentare
Ich bin eindeutig zu früh geboren…..Nichts gegen die viele wunderbare Entwicklungen, nur für 70+ ein wenig zu viel zu schnell.
Meine Worte…
Auch für einen 50+ geht es zu viel zu schnell. Aber die Explosion der Informationsmenge ist auch für die Digital Natives nicht kleiner. Sie ignorieren es nur allenfalls erfolgreicher…