Buzzword oder Bingo? Was kommt, was geht, was bleibt? Peter Hogenkamp von Scope Content AG am Suisse EMEX Kickoff Event.
Wir leben 2018 im Zeitalter der Aufmerksamkeitskrise: Wir erhalten rund 30’000 Markenbotschaften pro Tag!
Immerhin gibt es jetzt AdBlocker. Diese werden von ca. 50% der User eingesetzt, um die Werbeflut einzudämmen. Neue Browser kommen mit eingeschaltetem AdBlocker und werden deren Verbreitung massiv vergrössern.
Um möglichst viele Buzzwords zumindest zur Auswahl zu stellen, hatte Peter Hogenkamp 16 mitgebracht und bat jeweils Personen aus dem Publikum, einen Begriff auszuwählen, zu dem sie etwas hören wollten – und einen weiteren, von dem sie nichts wissen wollten.
Zitat Hogenkamp:
Das ist meine erste Präsentation, bei der ich von vornherein weiss, dass ich die Hälfte der Slides umsonst gemacht habe.
Pivot: Wann ändert man sein Geschäftsmodell?
Wir brauchen eine neue Fehlerkultur! Peter Hogenkamps Firmengründungen führten meist zu Unternehmen, die schliesslich mit etwas anderem erfolgreich wurden als ursprünglich geplant. Dies ist anstrengend und braucht manchmal Überzeugungsarbeit, um die Kunden und Aktionäre bei der Stange zu halten. Denn während das Konzept des “Pivot” (man probiert so lange, bis es funktioniert), positiv besetzt ist, muss man in der Realität damit leben, dass man als Unternehmer manchmal etwas ganz anderes erzählt als noch vor einem Jahr…Micro-Influencer: Nützlich oder nervig?
“Influencers” nerven masslos. Micro Influencers nicht, ganz im Gegenteil! Mit ihren kleineren, aber engagierten Communities erreichen sie oft erstaunliche Resultate. Influencer wie die britische YouTuberin Elle Darby dagegen belasten den Ruf der Multiplikatoren negativ. Aber Micro-Influencer wie z.B. die Produktbewerter auf Digitec.ch sind sehr authentisch und hilfreich. Dadurch bieten sie grossen Mehrwert und können andere Konsumenten tatsächlich beeinflussen. Mutig ist, wer auch die negativen Reviews publiziert. Oder gar auf Plakaten bewirbt! Aber ja, es erhöht die Glaubwürdigkeit.Medienwandel: Die Entwicklung ist nicht aufzuhalten
Die wegbrechenden Werbeeinnahmen von Medien sind nicht mehr zu retten. Auf jeden Fall ist kein neues Businessmodell absehbar für redaktionelle Inhalte. Da es heute eine unglaubliche Medienvielfalt gibt, kann man News praktisch überall beziehen, meist kostenlos.Internet of Things: Was wird alles vernetzt sein?
Fragt man Leute, ob sie in 10 Jahren eine Smartwatch tragen werden, melden sich viel weniger, als bei der Frage nach Elektroautos oder bargeldlosem Bezahlen. Dabei sind Smartwatches wie die von Nokia (vormals Withings) nicht mehr von klassischen Uhren zu unterscheiden. Man kann sich auch fragen, welche elektrischen Gegenstände in einem Raum in 15 Jahren keine IP-Adresse haben werden? Voraussichtlich werden alle Gegenstände vernetzt sein und ihren Status an eine Zentrale melden. Allenfalls im Verbund mit Smart City Funktionen, um Energie effizienter einzusetzen.Content Marketing in Form von Inbound Marketing
Viele Unternehmen haben die Wichtigkeit von Content Marketing erkannt, wissen aber nicht genau wie umsetzen. Im Inbound Marketing stellt man Inhalte ins Internet, damit man gefunden wird. Und dann ein Kontaktformular oder sonst eine Interaktion auf der Website auslösen. Als Inhalteanbieter ist man interessiert, dann etwas zu verkaufen oder via die E-Mail einen Sales-Funnel zu starten (Lead Generation mit Marketing Automation). “Gated Content” bezeichnet Inhalte, die man erst erhält, wenn man seine E-Mail Adresse eingibt. Wie immer hätte Hogenkamp noch viel mehr zu erzählen gehabt, aber eine halbe Stunde ist halt nicht viel für einen, der sich schon länger mit der Digitalisierung beschäftigt… Beim abschliessenden Apéro vertraute er mir aber noch ein paar LinkedIn-Weisheiten an, die ihm der ehemalige NZZ-Redaktor und jetzige Chief Storyteller der Zühlke Group Henning Steier verraten hat – die aber aufgrund des erwähnten Vortrags-Formats nicht zum Zuge kamen:- Empfohlene Publikationsfrequenz auf LinkedIn: Ein Post pro Woche
- Spannweite: Ernste Erklärstücke mixen mit snackable Content aus dem Alltag
- Inhalte sollten sich nicht nur um das eigene Unternehmen drehen
- Auf keinen Fall einfach nur Medienmitteilungen auf LinkedIn publizieren
- Mut zur Meinung! News gibt es überall, pointierte Meinungsstücke nicht
2 Kommentare
Hallo Walter. Vielen Dank für die Erwähnung. Social Greetings, Erica
Gerne ;-)
Und danke für die LinkedIn Tipps! Ich habe mein Profil grad nochmal etwas überarbeitet…