Wie beurteilt man Social Media Influencer? Lohnt sich die Zusammenarbeit mit Micro-Influencern und ihren Social Network Profilen?
Renato Mitra von Zühlke am Internet-Briefing Zürich.
Unternehmen wie Hotels oder Restaurants werden heute immer häufiger von Bloggern oder Instagrammern angegangen, um einen Review gegen einen Aufenthalt einzutauschen.
Diese Influencer versprechen direkt oder indirekt, dass sie ihre Fans mobilisieren können, damit das Unternehmen mehr Gäste gewinnt.
Ganz nach dem Motto:
Hände hoch, ich bin ein Influencer!
Problematisch wird es dort, wo sich Firmen auf die reinen Followerzahlen von Influencern verlassen. Denn Fans lassen sich heute recht einfach für recht wenig Geld kaufen. In Moskau gibt es dafür sogar «Like-Maschinen»: Man macht einen Selfie von sich, lädt ihn z.B. auf Instagram hoch und geht zum Automaten, um sich 100 oder 200 Likes zu kaufen…
Ein weiteres Problem stellen Bots dar: Sie liken oder kommentieren automatisch mit vorgefertigten Kommentaren, ohne dass der Account-Inhaber tatsächlich aktiv war. Logischerweise werden Bots nie in ein Restaurant kommen und Umsätze generieren.
Zumal der Einsatz von Bots gegen die Instagram-Richtlinien verstösst. Wer sie einsetzt, riskiert, dass sein Account gelöscht wird.
Influencer Monitoring und Analyse
SocialBlade, Talkwalker, Influencer-DB, Fanpage Karma, Similarweb oder Reachbird.io sind Tools, mit denen man die Followerzahlen von Influencern analysieren kann.
Runawayueli beispielsweise hat einen organischen Zuwachs von Followern, was dafür spricht, dass er sie auf natürliche Weise mit seinen attraktiven Fotos gewinnt.
Auch einsehbar ist, woher die Follower geographisch stammen und mit welcher Wahrscheinlichkeit man sie erreichen kann. Andrea Monica Hug hat beispielsweise ein interessantes Instagram-Profil mit vielen Schweizer Fans.
Mit Similarweb lässt sich der Traffic von Bloggern beurteilen und somit Entscheidungshilfe leisten, wenn man vor der Entscheidung steht, ob man Blogger-Relations und Influencer-Marketing betreiben will.
Zusammenarbeiten mit Micro-Influencern
Wegen des kleinen Marktes wendet man sich in der Schweiz mit Vorteil an Micro-Influencer. Sie haben auch den Vorteil, dass die Influencer ihre Fanbasis noch einigermassen kennen zusammen mit ihren Bedürfnissen.
Empfohlen ist eine langfristige Zusammenarbeit mit Influencern, denn die Kooperation ist aufwendig in der Administration und Kommunikation. Im besten Fall wird der Influencer mittel- bis langfristig zum Markenbotschafter. Als Ambassadoren können auch Micro-Influencer viel Wirkung entfalten.
Renato ist selber so ein Botschafter für die Marke Mini und bloggt als eingefleischter Fan auf miniblog.ch langfristig über ihre Autos.
Die Langfristigkeit ist auch deshalb wichtig, weil Influencer nicht an einem Tag mit einem iPhone posieren sollen und am nächsten mit einem Huawei. Sie sollen sich mit dem Produkt identifizieren, das sie ihren Fans in die Kamera strecken und so «bewerben».
MeetMaker (Tourismus), Xeit (Generalist), Coolbrandz (Produkttester), BlueGlass Interactive (Tourismus, Food; ist mein Arbeitgeber) sind Agenturen, die im Namen von Unternehmen Influencer-Marketing koordinieren und betreiben.
Ein Kommentar
Besten Dank für die schnelle und tolle Zusammenfassung. Die restlichen Folien findet man hier: https://www.linkedin.com/pulse/hände-hoch-ich-bin-ein-influencer-renato-mitra