Claus Bornholt, Futurecom, über drei Megatrends für das kommende Jahr(zehnt).
Trend 1: Willkommen in der App-Economy oder Das Ende der «Gratis-Ära»
Trend 2: Mobile Nutzung führt zu mehr «Mobile Advertising»
Trend 3: Augmented Reality – mehr als nur ein Gimmick
Trend 1: Willkommen in der App-Economy oder Das Ende der «Gratis-Ära»
Das Internet wird vermehrt «nur» noch als Transportmedium benutzt, effektiv konsumiert der User meist nur noch Apps auf iPhones, SmartPhones, Desktops, etc. Das «klassische» World Wide Web wird tendenziell weniger benutzt: Die Benutzerfreundlichkeit von Apps ist derjenigen von Browserinhalten oft überlegen, zudem können den Kunden Inhalte in Apps leichter verrechnet werden.
Auch Google TV nutzt einen eigens konfigurierten Browser und nicht mehr das klassische Web. ‹Keep in touch with friends while watching TV›: Der Claim zielt auf die gleichzeitige Mehrfachnutzung von Medien durch Junge.
Auch Games entwickeln sich in Richtung Apps: Wir möchten eine möglichst einfache Nutzung und sind bereit, dafür zu bezahlen. Im Apple iStore ist das kaufen von Musik sehr benutzerfreundlich, der legale Musikdownload hat neuerdings den illegalen überflügelt. Apple hat die Bezahlmentalität für Apps geebnet: Für sehr kleine Beträge «leisten» wir uns hohe Bedienungsfreundlichkeit.
Lindt Schokolade hat entsprechend ein für Verkäufer konzipiertes App für iPads entwickeln lassen, in der neben der Präsentation der Produktepalette auch Bestellungen aufgegeben werden können.
Trend 2: Mobile Nutzung wird zu mehr «Mobile Advertising» führen
36% aller Jugendlichen checken Facebook und Twitter… direkt nach dem Sex.
Dictionary.com mit Rich Media Werbung
Gate Guru iPhone App: Was befindet sich auf Flughäfen wo. Specials zu lokalen Angeboten werden als Rich Media ausgeliefert. Die Conversion Rates sind sensationell hoch, da die Benutzer an Flughäfen meistens viel Zeit haben und entsprechend auf die multimedial angereicherten Werbemittel klicken.
Trend 3: Augmented Reality – mehr als nur ein Gimmick
Die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung wird in immer mehr Gebieten angewendet wie z.B. Brillen oder Handys:
Beispiel ‹Droid Layar› von Motorola: Die auf dem SmartPhone Bildschirm darzustellenden Informationen können über Menus granular eingestellt werden. Per Bilderkennung werden aus dem Internet relevante Informationen herangezogen, bei Bedarf auch aus Social Media Quellen. Der Layar Reality Browser ist für Android SmartPhones verfügbar.
In der Schweiz gefallen SwissPeaks oder AroundMe.
Weitere Anwendungen sind die Ãœberlagerung von realen Dingen wie Verpackungen mit Animationen, entweder vor der Webcam oder Handykamera. Früher gab es in Kellogs ein kleines Gimmick dazu. Künftig wird Augmented Reality eine ähnliche Funktion übernehmen.
«Wir brauchen viele neue Ideen. Mit Ladenhütern werden wir das Jahr 2000 nicht erreichen.» Norbert Blüm, ehemaliger Deutscher Arbeits- und Sozialminister.