Die neuen Social Media Trends lassen die Erwartungen der Nutzer immer weiter steigen. Für Unternehmen ist es deshalb unerlässlich neuen, aufmerksamkeitsstarken Content und attraktive Onlineangebote anzubieten und optimal auszusteuern.
Vortrag von Marleen Albert (Goldbach Interactive) am Internet-Briefing in Zürich.
Welcher Content spricht die Zielgruppe an?
Werbung stösst an seine Grenzen, Konsumenten werden überflutet von Online-Kampagnen. Es wird immer schwieriger, Konsumenten mit einer Botschaft zu erreichen. Sind Facebook & Co. nur noch Werbekanäle?
Mit gutem Content-Marketing kann man der Entwicklung entgegenwirken.
Wie kann Content optimiert werden?
Gute Inhalte sollten spannend sein und auf Marketing-Plattitüden verzichten, siehe Coral-Werbung.
Es gibt unzählige Formen von Content für verschiedene Kanäle. Entlang des «Social Media Periodensystems» lässt sich eine Content-Strategie entwickeln.
Mittels Storytelling-Technik kann man emotionale Geschichten erzählen, die berühren und damit hängenbleiben.
Actiongraphiken wie für Feldschlösschen sind sehr erfolgreich: Sie sind graphisch einheitlich aufbereitet und gut strukturiert. Sie werden häufig geteilt.
Im visuellen Storytelling für Feldschlösschen wird eine andere Bildsprache gewählt. Der Engagement Score ist sehr hoch. Er besteht aus einer Gewichtung von Likes (einfach zu haben, Faktor 1), Kommentaren (aufwendig, Faktor 5) und Shares (User geben eigene «Marke» her, Faktor 10).
Visuelles Storytelling ist auch in Insta Story Ads möglich. Sie basieren auf Hochformat, Video und Ton in 15 Sekunden.
Canvas Ads ermöglichen die Integration von Video, Produktinfo, Karussels, 360-Grad Ansichten, Call-to-Actions. Die Konversionsraten sind sehr hoch, da das Format neu und interaktiv ist.
Storymaking ist das neue Storytelling: Man sollte dabei den User in den Mittelpunkt stellen!
Nivea hat mit #myurbanplayground eine Kampagne mit lokalen Microinfluencern umgesetzt. Im Zentrum steht eine authentische Userin. Als Nebeneffekt kamen ein paar coole Städtetipps zusammen.
Die neue Glaubwürdigkeit im Zeitalter von Fake-News: 47% der Millenials vertrauen User Generated Content aber nur 25% der Werbebotschaft einer Marke!
Auch Snapchat funktioniert für McDonald’s Schweiz. Innerhalb von 2 Stunden kamen 2000 Meldungen zurück, dass User ein Happy Meal für 15.- gewinnen wollten!
Auch die Facefilter (Sponsored Lens) funktionieren gut. McDonald’s generierte 1.3 Mio. Views und 10’000 User haben den Schweizer Geofilter benutzt.
Microinfluencer passen schneller zu einer Marke als gut bezahlte, grosse Influencer. Der Lifestyle-BloggerinVerve Fashion wurde ein attraktives Somersby Goodie-Paket geschickt. Sie fand es cool und postete einen entsprechenden Beitrag auf Instagram.
Typischerweise muss trotz dem besten Content ein Mediabudget eingesetzt werden, da die organische Reichweite auf den meisten Kanälen stark reduziert wurde. Facebook & Co. sind heute für Firmen «Pay to Play».
Mit Cluster-basierter Ad-Auslieferung und Retargeting können gute Konversionswerte erreicht werden.
Der Content aus verschiedenen Kampagnenphasen baut aufeinander auf, die Ergebnisse stimmen, weil nur User angesprochen werden, die sich für die Produkte interessieren: Nur wer ein Video länger angeschaut hat, wird mit der nächsten Kampagnenphase beglückt.
Ausblick: welche Trends und Formate gibt es morgen?
In der Schweiz ist demnächst auch Instagram Shopping verfügbar.
360-Grad Videos und Live Streaming bieten neue Möglichkeiten, Produkte zu präsentieren. Mit Nivea Man kann man an einem Bunjee-Jump teilhaben und ins Wasser eintauchen.
Messenger Bots mit künstlicher Intelligenz kommen immer mehr auf. Einige sind noch etwas buggy, aber die ersten eindrücklichen Beispiele sind doch schon da, z.B. von American Eagle Outfit. Sie wirken wie ein 24/7 verfügbarer Community Manager.
WhatsApp Business Accounts sind in Amerika bereits möglich. Messenger Marketing kann bis zu 80% CTR generieren!
Virtual Reality kommt auch stark auf, z.B. bei der SBB, wo man eine Route virtuell befahren kann und Hundeschlittenfahrten visualisiert kriegt.
Augmented Reality wird von Anbietern wie Ikea eingesetzt. Seit dem Pokemon Go Hype ist das Thema bei einer breiten Bevölkerung bekannt.
Facebook ermöglicht inzwischen auch 3D-Postings, z.B. bei Lego. Das Modell kann interaktiv gedreht werden, am Desktop wie auch auf Handys!
Da die Spracherkennung in den letzten Jahren massive Fortschritte gemacht hat, erfreut sich die Sprachsteuerung immer grösserer Beliebtheit. Das bringt auch die Themen Conversational Content und Audible Content mit sich.
Speakerin
Marleen Albert arbeitet seit 2014 bei Goldbach Interactive und ist verantwortlich für das Social Media Team in Zürich.